Es gilt als neuer Zweig im SAP-Partnerökosystem, das Programm SAP Partner Edge Build (SAP PE Build). Bereits 2016 startete GIA Informatik als Partnerin. Diese Plattform dient dazu, Lösungsanbietern und unabhängigen Softwareanbietern ihre Anwendungen im Rahmen eines einzigen, umfassenden Partnerprogramms schneller und effizienter entwickeln zu lassen, die Integration durchzuführen und das Marketing zu lancieren. Stefan Bernet, Software Architect GIA Informatik AG, sagt: «Es ist das Ziel von SAP, dass SAP-Partner wie wir Apps und Erweiterungen auf der Cloud Platform konzipieren und implementieren, auf diese Weise einen Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden erzielen und die App als Software as a Service (SaaS) verkaufen. Wir packen diese Chance, um parallel zum Tagesgeschäft mit den Kerngebieten Cloud Computing, SAP und IT-Services unsere Marktleistungen mit der Erweiterung von SAP-Lösungen mit Mitteln der SAP Cloud Platform auszubauen.»
Am Beispiel einer Spesen-App
Im Zuge dieser Zusammenarbeit entwickelte GIA Informatik dieses Jahr eine durchdachte Spesen-App. Sie ist nun im SAP App Center erhältlich. Gestaltet als einfache Anwendung zur Erfassung von Spesen bringt sie grosse Vorteile.
- GIA Informatik sammelte weitergehende Erfahrungen in der App-Entwicklung in der SAP Cloud Platform und entwickelte das Angebot als SaaS, das auf Diensten der Platform as a Service (PaaS) basiert.
- Die IT-Dienstleisterin evaluierte Werkzeuge und Entwicklungsprozesse.
- «GIA Informatik arbeitete einen grundlegenden Architekturansatz aus, der bei zukünftigen Unterfangen zum Einsatz kommen kann», unterstreicht Stefan Bernet.
- Das IT-Unternehmen ist im SAP App Center mit einer einfachen Applikation präsent.
- GIA Informatik erfüllt sämtliche Anforderungen des Programms SAP PE Build:
- Erfolgreiche Prüfung der App durch SAP App Readiness
- Erfolgreiche Veröffentlichung der App im SAP App Center
Erfolg und Kultur sind ein Duo
Das Projekt lief positiv ab, da Erfolg und Kultur zusammenhängen und oft viel Neues hervorbringen. Insbesondere in diesem Bereich. Stefan Bernet erläutert: «Das Konzept des agilen Vorgehens existiert seit 2001. Es erfordert die regelmässige Zusammenarbeit und Besprechung der lauffähigen Inkremente mit allen Beteiligten, um zielführend Herausforderungen anzugehen und Fehler oder Missverständnisse zu vermeiden. DevOps als Kultur beschreibt einen Prozessverbesserungsansatz und soll helfen, die Trennung zwischen Development (Agilität, Geschwindigkeit) und IT Operations (Stabilität, Sicherheit) aufzulösen, um eine optimale Zusammenarbeit der bislang isolierten Abteilungen zu erreichen.» Um einen agilen Entwicklungsprozess zu gewährleisten, sind zwei Dinge zwingend notwendig: die kontinuierliche Umsetzung und Inbetriebnahme neuer Funktionen – Continuous Integration und Continuous Deployment (CI/CD). Das Ziel? Kürzere Releasezyklen (Time to Market) und die Fähigkeit, Kundenwünsche schnell und effizient umzusetzen.
Entwicklung neuer Tools
Die Umsetzung der Prozesse und Kultur setzt einen hohen Grad an Automatisierung und entsprechende Tools voraus, die den Prozess der agilen Softwareentwicklung abdecken. Stefan Bernet legt dar: «Mit dem Planungs- und Kollaborationstool Azure DevOps wird die Projektplanung mit der Verwaltung des Quellcodes integriert, womit immerzu klar ist, welche Änderung zeitlich und aus welchem Grund durchgeführt wird. Die Verwaltung des Quellcodes ist direkt an eine Build Pipeline gekoppelt. Mit automatischen Tests stellen wir sicher, dass sich die Software auf einem unabhängigen System wie geplant verhält. Laufen sie erfolgreich ab, wird die Software direkt und ohne Unterbruch für unsere Kundinnen und Kunden auf dem Zielsystem ausgerollt.» Dies erfolgt automatisch und beinhaltet Tests für weitere Meilensteine im Rollout. Die Tools sind dazu da, um ein agiles Entwickeln von Software mit schnellen Releasezyklen zu ermöglichen, ohne die Stabilität des Betriebes zu gefährden.
Die SAP Cloud Platform wirkt
«Als Service Platform (PaaS) stellt die SAP Cloud Platform eine hohe Anzahl an verschiedenen Services bereit», betont Stefan Bernet. Diese werden im Baukastenprinzip verwendet, um funktionale Ergänzungen umzusetzen und Kundinnen und Kunden in der digitalen Transformation zu unterstützen. Betrieben werden die Ergänzungen hochverfügbar und je nach Bedarf skalierbar in der Cloud-Foundry-Umgebung der SAP Cloud Platform. Das Businessmodell orientiert sich am Konzept von SaaS. In diesem Modell wird der Service, basierend auf einer monatlichen Gebühr (Subscription Fee), den Kundinnen und Kunden zur Verfügung gestellt.
Die Meilensteine dieses aussergewöhnlichen Projektes
«Die Spesen-App setzten wir vom Frühjahr bis Winter 2019 um», sagt Stefan Bernet. Die Meilensteine bestanden darin,
- einzelne Features basierend auf dem Feedback der Pilot-User auszubauen,
- die App in das Security- und Mandanten-Konzept der SAP Cloud Platform zu integrieren,
- einen App-Readiness-Check durch SAP durchzuführen,
- die App im SAP App Center zu veröffentlichen.
Was diese App bringt
«Die Entwicklung der Spesen-App führten wir vorwiegend im PaaS-Teil der SAP Cloud Platform durch. Sie bringt uns entscheidend weiter», sagt Experte Stefan Bernet.
- Ein PaaS-Angebot verfügt über eine grosse Anzahl an verschiedenen Services, die in unterschiedlichen Ausprägungen (Service Plans) bezogen werden.
- Sie stellen die Basis für diese App und für künftige Entwicklungen oder SaaS-Angebote dar.
- PaaS ermöglicht die flexible und iterative Ausgestaltung eines Services oder einer App und das nahtlose Skalieren vom Prototyp in die Produktion.
- Die Kreation befasst sich mit der Applikationsentwicklung und lagert die Bewirtschaftung der darunterliegenden Standardservices an den PaaS-Provider aus.
- Mithilfe dieser Werkzeuge ist es möglich, zeitnah über eine hochverfügbare, skalierbare und sichere Lösung zu verfügen.
Der Nutzen ist gross
GIA Informatik wird durch SAP im Rahmen des SAP PE Build Programms akkreditiert. Überdies erschliesst die IT-Dienstleisterin durch die Zusammenarbeit neue Technologien und diverse Möglichkeiten. Gerade die Spesen-App als einfaches Tool bringt diverse Vorteile wie zum Beispiel die standardisierte Erfassung der Abrechnung, die Zeitersparnis im Erfassungsprozess und die orts- und endgerätunabhängige Erfassung der Spesen und anderer Angaben. In Zukunft kann die Spesen-App eine tiefere Integration in die Systemlandschaft von GIA Informatik und anderen Unternehmen inklusive weitere Automatismen und Rückmeldungen aus dem Genehmigungsprozess an die Benutzerinnen und Benutzer bieten.
Weitere Aufgaben jetzt und zukünftig
Stefan Bernet: «Das Go-live der App im SAP App Center wurde im November durchgeführt. Es war erfolgreich. Ferner prüfen wir den Bedarf bei unseren Kundinnen und Kunden. Angepasst auf deren jeweilige Wünsche integrieren wir die neuen Features in das ERP-System SAP S/4HANA und kombinieren sie mit Nicht-SAP-Systemen.» Auf den gesammelten Erfahrungen aufbauend prüft GIA Informatik neue Services der SAP Cloud Platform und weitergehende Möglichkeiten für eine prosperierende Fortführung der Partnerschaft mit SAP. Stefan Bernet: «Es ist unser Ziel, bestehende und potenzielle Kundinnen und Kunden zu unterstützen und sie bei der digitalen Transformation und Automatisierung von Prozessen zu begleiten.»
GIA Informatik bietet Informatik-Dienstleistungen mit Kernkompetenzen im Erarbeiten und Betreiben von Lösungen aus einer Hand in den Bereichen ERP, IT-Services mit eigener Cloud-Infrastruktur und Produktentwicklung. Das Unternehmen mit rund 150 Mitarbeitenden gehört zur GRAPHA-Holding mit Sitz in Hergiswil. GRAPHA-Holding ist Weltmarktführer in der grafischen Industrie schwerwiegend im Maschinen- und Anlagebau. Das Familienunternehmen ist seit 1946 weltweit in rund 50 Ländern erfolgreich am Markt und beschäftigt 3000 Mitarbeitende. https://gia.ch/
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