Neben dem Fahrzeugbau, der mit rund 80 Prozent den größten Anteil der Ausfuhren nach Großbritannien bestreitet, erhalten auch die Hersteller von Metallerzeugnissen und Stahlbauer immer weniger Aufträge. Grund dafür ist die gedämpfte Investitionsbereitschaft der britischen Wirtschaft. Zudem führt die Abwertung des Pfundes dazu, dass sich Importe für britische Unternehmen und Konsumenten verteuern und weniger Produkte „Made in Saarland“ eingeführt werden.
Ein weiterer Rückgang der Saar-Ausfuhren nach Großbritannien hätte zur Folge, dass sich die Strukturgewichte der einzelnen Länder an den Gesamtexporten des Saarlandes immer mehr zu Lasten Großbritanniens veränderten. Hatte das Land 2015 noch einen Anteil von rund 18 Prozent an den Gesamtausfuhren, waren es im vergangenen Jahr nur noch gut 12 Prozent. Seine Position als wichtigste Exportdestination des Saarlandes hat Großbritannien bereits 2017 an Frankreich verloren. Es fehlt nicht mehr viel und Großbritannien rutscht auf der Skala der wichtigsten Abnehmerländer weiter ab.
IHK unterstützt betroffene Unternehmen und wirbt für Alternativmärkte
Angesichts der zunehmenden Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Handelsbeziehungen steigt der Informationsbedarf der Unternehmen. Die IHK hat deshalb ihr Beratungsangebot nochmals verstärkt. Mit neuen Veranstaltungsformaten und einer Online-Checkliste hilft sie, etwaigen Handlungsbedarf der Unternehmen aufzudecken. Auf einer Sonderseite „Brexit“ der IHK-Homepage (Kennzahl: 2195) finden sie zudem weitere aktuelle Informationen. „Unsere Planungen sehen aber auch vor, den ausfallgefährdeten Branchen, insbesondere den KFZ-Zulieferern, aussichtsreiche Ersatzmärkte nahe zu bringen – etwa Korea, Vietnam, Kasachstan, Nordafrika und Ukraine“, so Oliver Groll, Leiter des Kompetenzzentrums Außenwirtschaft bei der IHK.
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