Bertrandt beschäftigt sich seit vielen Jahren aktiv mit den Megatrends der Automobilbranche. Darunter fällt auch die Elektromobilität, wobei der Ladevorgang der Batterie einen wesentlichen Stellenwert einnimmt. Das Unternehmen hat daher in seiner Niederlassung in Tappenbeck bei Wolfsburg im Juli 2019 vier Ladesäulen für Elektrofahrzeuge auf dem Gelände errichtet. Diese wurden an der Einfahrt des südlich gelegenen Parkplatzes aufgestellt und sind auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Aus diesem Grund wurden sie mit rund 50.000 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.
Bei den unabhängig voneinander arbeitenden Ladesäulen handelt es sich um zwei Säulen vom Typ Multicharger innogy QC45 (AC Mode2, DC CCS oder CHAdeMO) mit jeweils 50 kW und um zwei Säulen vom Typ DC Charger innogy HV160 mit je 160 kW Ladeleistung. Die Ladesäulen gehören zu den modernsten Modellen auf dem Markt und damit auch in der Region. Die 160 kW-Ladesäulen bieten dabei vor allem für die neuen Elektrofahrzeuge, die ab nächstem Jahr verfügbar sein werden, einen Mehrwert.
Mit Blick auf die technologische Entwicklung der nächsten Jahre, ist die Installation von Ladesäulen eine wichtige Maßnahme, um weiter als Partner rund um das Thema Elektromobilität auftreten zu können. „Der lokale Zugriff auf Schnellladetechnik bedeutet zurzeit ein Alleinstellungsmerkmal in der Region, unterstützt die Projektabarbeitung und sichert auch in Zukunft die Weiterentwicklung der Elektromobilität mit Kunden und Partnern“, so Michael Schulz, Geschäftsführer der Niederlassung Tappenbeck. Durch die Errichtung als öffentlich zugänglicher Ladepark konnte das Förderprogramm des BMVI genutzt werden. Somit kann auch die nähere Umgebung in Tappenbeck unmittelbar von den Ladesäulen profitieren.
Seit 2009 beschäftigt sich Bertrandt Tappenbeck bereits intensiv mit der Elektromobilität. Bis heute arbeitet das Unternehmen unter anderem an der Entwicklung von Hochvoltbatterien, kümmert sich um Applikationen und Erprobung im Bereich Leistungselektronik und ist in der E-Maschinenentwicklung tätig.
So gehört die Elektromobilitätsabsicherung auch in der neuen Versuchshalle in Tappenbeck, die seit Ende Juli 2019 vollumfänglich genutzt wird, zu den Schwerpunkthemen. Die Halle ergänzt das klassische Umweltsimulationszentrum, welches mit 70 Klimakammern mittlerweile zu einem der Größten in Europa zählt. Mit einer Funktionsfläche von über 4.000 m² ist sie weiterhin die kostenintensivste Kapazitätserweiterung für den Versuchsbereich vor Ort. Durch eine massive Bauweise können die Lärmemissionen der Prüfanlagen für die Umgebung auf ein Minimum reduziert werden. Eine zusätzliche Grünbedachung ist zudem planerisch berücksichtigt, um auch der Nachhaltigkeit und der Umweltbilanz Rechnung zu tragen.
Ein besonderes Highlight in dieser Halle ist der neue Schwerlastbereich mit einer vier Meter tiefen Grube und drei entkoppelten Fundamenten mit je 300 Tonnen Gewicht. Diese Ausstattung ermöglicht es Bertrandt, am Standort neue Geschäftsfelder, unter anderem rund um die Elektromobilität, zu erschließen. So wird aktuell z. B. ein Mehraxialer Schwingtisch (MAST) für die Erprobung von Hochvoltspeichermedien (HVSM) in Betrieb genommen.
Insgesamt wurden am Standort in Tappenbeck für den Megatrend Elektromobilität mittlerweile über 14 Millionen Euro in Prüftechnik investiert. Im Fokus stehen dabei die Lebensdauer und Funktionstests von Antriebsmaschinen, elektrischen Nebenaggregaten und Antriebsregelungssystemen. Als größte Einzelinvestition ist dabei der neue 5E-Prüfstand (Allradprüfstand) zu nennen, der es durch seine flexible Kombinatorik ermöglicht, einzelne elektrische Antriebe und Achsen oder gesamte E-Fahrzeuge zu prüfen, zu messen und zu applizieren. „Durch die neue Versuchshalle konnten in unmittelbarer Nähe des Prüffeldes 100 Arbeitsplätze für die Bereiche Fahrwerk, Tank und Fahrerassistenzsysteme realisiert werden“, so Sven Neumann, Geschäftsführer der Niederlassung Tappenbeck.
Aufgrund der in den letzten Jahren gestiegenen Mitarbeiteranzahl wurde nun auch ein Parkhaus errichtet, das Mitte August in Betrieb genommen wurde. Das 21 Meter hohe Gebäude hat eine Grundfläche von 4.100 m². Die insgesamt über 1.000 Einstellplätze verteilen sich dabei auf 13 Halbetagen. Das Parkhaus ist vollständig überdacht und für eine spätere Nutzung von Photovoltaik ausgelegt. Aktuell wird außerdem geplant, das Parkhaus mit einer umfangreichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge auszustatten.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Bertrandt in Tappenbeck profitieren neben dem neuen Parkhaus auch von vielen weiteren Benefits. Flexible Arbeitszeitmodelle, mobiles Arbeiten, ein aktives Gesundheitsmanagement oder die Möglichkeit eines Sabbaticals sind nur einige Beispiele, die die Work-Life-Balance der Arbeitnehmer erhöhen. „Durch spezielle Initiativen und Projekte werden außerdem wichtige unternehmerische Maßnahmen durchgeführt, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Ziel dabei ist es, nicht an den Wünschen und Anliegen der Mitarbeiter vorbeizuarbeiten. Aus diesem Grund sollen die Mitarbeiter bei der Weiterentwicklung der Angebote zukünftig noch stärker mit einbezogen werden,“ unterstreicht Michael Schulz.
Bertrandt – Leistungen für eine mobile Welt
Bertrandt entwickelt seit über 40 Jahren individuelle Lösungen für die internationale Automobil- und Luftfahrtindustrie in Europa, China und den USA. Weitere Schwerpunkte des Unternehmens liegen deutschlandweit in den Branchen: Elektronik, Energie, Maschinen- und Anlagenbau sowie Medizintechnik.
Das Leistungsspektrum umfasst alle Prozess-Schritte in den Projektphasen Konzeption, Konstruktion, Entwicklung, Modellbau, Werkzeugerstellung, Fahrzeugbau, Fertigungsplanung bis hin zu Serienanlauf und -betreuung. Darüber hinaus werden die einzelnen Entwicklungsschritte durch Simulation, Prototypenbau und Erprobung abgesichert.
Insgesamt stehen rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an über 50 Standorten für tiefes Know-how, zukunftsfähige Projektlösungen und hohe Kundenorientierung.
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