Wurden traditionell die Bereiche Strom, Wärme und Mobilität als weitgehend unabhängig voneinander betrachtet und entsprechend auch Lösungsansätze zu Energieeinsparung nur innerhalb der einzelnen Bereiche gesucht, so verfolgt man im Rahmen der Energiewende mehr und mehr eine ganzheitliche Sichtweise, bei der Synergien vor allem beim Einsatz erneuerbarer Energien genutzt werden. Diese sogenannte Sektorenkopplung ermöglicht die Integration von hohen Anteilen erneuerbarer Energien. Wird bislang nur im Sektor Stromerzeugung in größerem Maß auf erneuerbare Energien zurückgegriffen (inzwischen rund 40 Prozent), spielen diese in den Sektoren Wärmeerzeugung eine kleine und in der Mobilität noch kaum eine Rolle. Lösungsansätze bieten hier bspw. Elektromobilität oder der Einsatz von Wärmepumpen, um auch in den Sektoren Wärmeerzeugung und Mobilität stärker auf erneuerbare Energien zurückgreifen zu können.
Genau hier setzt der neue Studiengang an, der Ingenieurinnen und Ingenieure ausbilden will, die das Gesamtbild im Blick haben und unentbehrliche Experten auf dem Gebiet der Energieeffizienz sind. Das Studium Energie-Ingenieurwesen ist ein solider Ingenieursstudiengang mit vertieften Grundlagen aus dem Maschinenbau und der Elektrotechnik. Erneuerbare Energien, Energiespeicher und Energieverteilung sind integrale Bestandteile des Studiums. Fächerübergreifend werden die wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekte betrachtet. Dabei wird es neben den Grundlagenfächern ab dem ersten Fachsemester fachspezifische Vorlesungen beispielsweise über Energiesysteme geben sowie eine große Auswahl an Wahlfächern.
Schwerpunkt des Studiums mit dem Abschluss „Energieingenieur/in B.Eng.“ ist das effiziente und nachhaltige Erzeugen, Verteilen und Nutzen von Energie. Dies ist die Grundlage für die Bereiche, die unter den Begriffen Smart-Home, Smart-Grid und Sektorenkopplung sehr wichtig werden. Ebenso bietet es die Grundlage für Tätigkeiten in der Energieberatung, wie sie z.B. bei vorgeschriebenen Energieaudits durch Energieeffizienzberater nötig ist.
Das Studium qualifiziert entsprechend für Tätigkeiten in den Bereichen Energietechnik, beispielsweise bei Herstellern und Betreibern energietechnischer Anlagen, produzierende Unternehmen aus dem großindustriellen und mittelständischen Bereich, Energieversorgungsunternehmen, Netzbetreiber, Projektentwickler im regenerativen und allgemeinen energietechnischen Bereich, Behörden und behördennahe Institutionen, Energieeffizienzberatung, Energieeffizienzingenieur, Forschung und Entwicklung.
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