Dieses ist jedoch wesentlich darauf zurück zu führen, dass der baunahe Sektor der Metallbauer einen jahreszeitlich bedingten Zuwachs konstatiert. Die Feinwerkmechaniker verspüren hingegen deutlichen konjunkturellen Gegenwind.
Die gespaltene Entwicklung manifestiert sich auch in der direkten Einschätzung des ersten Quartals 2019: Währenddessen acht von zehn Metallbauern eine stabile bis positive Entwicklung für ihr eigenes Unternehmen feststellten, hat annähernd jedes zweite feinwerkmechanische Unternehmen mit einem Rückgang zu kämpfen. Dabei sind die durchschnittlichen Auftragsreichweiten weitestgehend stabil bei durchschnittlich 12 Wochen.
Für die nächsten sechs Monate erwarten 60% der Metaller eine weiterhin stabile Entwicklung ihrer Unternehmen. Auch hier ist jedoch ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Hauptrichtungen innerhalb des Metallhandwerks erkennbar. Jedes fünfte feinwerkmechanische Unternehmen blickt skeptisch in das kommende Halbjahr, bei den Metallbauern ist es nicht einmal jedes Zehnte. Trotzdem planen 2/3 aller Metaller auch im Jahr 2019 Neuinvestitionen. Hierbei dominiert die Digitalisierung mit neuen Maschinen und einem weiteren Ausbau der EDV; auch Fahrzeuge stehen in den betrieblichen Investitionsplänen.Bei der Frage nach den zentralen Herausforderungen der nächsten Monate hat es nach dem alles überragenden Thema des Fachkräftemangels (74,4%) signifikate Veränderungen gegeben: Mehr als jedes dritte feinwerkmechanische Unternehmen sieht sich hier herausgefordert. Dazu korrodiert die Feststellung, dass fast die Hälfte der Metaller einen zunehmenden Preiswettbewerb (45,6%) erwarten und gleichzeitig die Kosten für das Personal und die Vorleistungen (44,8%) steigen. Das stellt eine gefährliche Entwicklung für die Ertragskraft der Unternehmen dar.
„Bereits zum Jahreswechsel 2018/2019 hatte es sich abgezeichnet, dass wir im Metallhandwerk im Jahr 2019 von einer gespaltenen wirtschaftlichen Entwicklung werden reden müssen“, kommentiert Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Verbandes, die Ergebnisse der Quartalsumfrage. „Die deutliche Abkühlung im deutschen Automotivbereich und die internationale Entwicklung gehen auch an den nordrhein-westfälischen Maschinen- und Werkzeugbauern nicht spurlos vorbei. Besorgniserregend ist jedoch die Zange aus zunehmendem Preiswettbewerb auf der Vertriebsseite und den steigenden Kosten für die Unternehmen. Die ohnehin schon investitionsintensiven Feinwerkmechaniker verlieren mit sinkenden Erträgen ihre Fähigkeiten, sich auf den Märkten, die aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung einer hohen Veränderungsrate unterliegen, zu behaupten. Deshalb wird es immer wichtiger werden, die Chancen der Digitalisierung im Bereich der Steigerung der betrieblichen Effizienz konsequent zu nutzen. Mit unseren technischen Beratern und unserem Fortbildungsangebot kann der Fachverband Metall NW hierzu einen bedeutenden Beitrag leisten.“
Der Fachverband Metall NW vertritt als Arbeitgeberverband in Nordrhein-Westfalen mehr als 3.400 mittelständische Unternehmen des Metallhandwerks. Mit rund 58.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 6,3 Mrd. €, erwirtschaften die Unternehmen für annähernd 150.000 Menschen in NRW den Lebensunterhalt.
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