„Wir haben den Handlungsbedarf erkannt und uns gemeinsam mit den Städten und Gemeinden auf den Weg gemacht, dem drohenden Engpass mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen “, sagt Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover. „Nach unserer Analyse benötigen alle Kommunen einen Grundstock an Gewerbeflächen mit B-Plan, der für mindestens fünf Jahre ausreicht. In den Mittelzentren wie Barsinghausen, Laatzen, Langenhagen Lehrte oder Wunstorf sind größere Schwerpunktstandorte für die Ansiedlung und Erweiterung von Produktions- und Logistikbetrieben erforderlich“, so Franz. Zusätzliche Flächen müssen auch für Dienstleistungen, wissenschaftsorientierte Produktion, Gründer oder die Kreativwirtschaft geschaffen werden – zum einen in Hannover, aber auch in Umlandkommunen mit attraktiver Lage und guter ÖPNV-Anbindung.
„Um die Kommunen bei der Mobilisierung neuer Gewerbeflächen finanziell zu unterstützen, werden wir einen regionalen Gewerbeflächeninvestitionsfonds einrichten“, kündigt Alexander Skubowius, Leiter des Fachbereichs Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover, an. „Mit Förderdarlehen wollen wir vor allem die Revitalisierung von Brachflächen und die Umstrukturierung alter Industriegebiete fördern “, so Skubowius.
Insgesamt sind in Flächennutzungs- und Bebauungsplänen in der Region Hannover derzeit rund 789 Hektar Gewerbeflächen gelistet. Gegenüber 775 Hektar im Vorjahr ist das Angebot damit leicht gestiegen. Etwa 48 Prozent dieser Flächen liegen in unmittelbarer Nähe zur Autobahn und daher besonders verkehrsgünstig. Die meisten dieser Grundstücke stehen jedoch nicht unmittelbar zum Verkauf bereit: Nur knapp 54 Hektar sind in einem Bebauungsplan aufgeführt, bereits erschlossen oder im Eigentum der Kommune verfügbar. Mittelfristig stößt das Gewerbeflächenangebot in den meisten Kommunen an Grenzen: Setzt man die verfügbaren Flächen in Relation zu den Flächenumsätzen der letzten zehn Jahre, reicht das Angebot in 13 von 21 Kommunen nicht einmal für fünf Jahre. Besonders gravierend ist der Mangel bei Logistikflächen: Hier wäre das Angebot bei gleichbleibender Dynamik der Umsätze bereits innerhalb eines Jahres erschöpft. Auch bei Flächen für Dienstleistungen oder bei Industrie- und Produktionsflächen wird das Angebot mittelfristig knapp.
Im Jahr 2016 wurden insgesamt 68,3 Hektar Gewerbeflächen veräußert, 2017 waren es nur noch 33,7 Hektar. Der Flächenumsatz liegt damit auch unter dem langjähren Mittel: Seit 1992 wurden 61,2 Hektar pro Jahr umgesetzt. Die meisten Gewerbeflächen wurden zuletzt in Langenhagen (10,1 Hektar) und in der Landeshauptstadt Hannover (6,1 Hektar) veräußert. Dreiviertel der Grundstückskäufer stammen aus der jeweiligen Standortkommune, veräußert wurden vor allem kleinere Flächen von bis zu 5.000 Quadratmetern Größe. Die Analyse zeigt, dass für die Ausweisung neuer Gewerbeflächen grundsätzlich Potenziale vorhanden sind, allerdings müssten dafür noch Bebauungspläne aufgestellt oder Flächennutzungspläne geändert werden.
Das Gewerbeflächenmonitoring 2018 steht auf www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de als PDF zum Herunterladen bereit. Ein gedrucktes Exemplar kann ab dem 20.7.2018 auf der Internetseite der Wirtschaftsförderung kostenfrei angefordert werden.
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