„Ein Blick auf Städte wie Hamburg, Hannover, Köln, Münster oder Osnabrück zeigt, dass andere Bundesländer den Stellenwert ihrer Hochschulen der Angewandten Wissenschaften ganz anders bewerten. Dort waren in den letzten Jahren Zuwächse bei den Studierendenzahlen von sage und schreibe: 50 bis 70 Prozent zu verzeichnen – trotz einer Universität vor Ort“, wie Karin Luckey unter Verweis auf Beispiele aus dem Hochschulverbund UAS7 (www.uas7.de) betont. „Wenn Bremen hier nicht von der bundesweiten Entwicklung abgekoppelt werden will, muss auch die HSB deutlich wachsen. Dafür müssen sowohl die qualitativen Voraussetzungen erfüllt als auch verlässliche Finanzierungskonzepte gewährleistet sein.“
Hintergrund:
Eckpunktepaper der HSB „Fünf-Punkte-Zukunftsmodell“
Die Positionierung der HSB als „Hot Spot“ für die regionale Entwicklung und für Unternehmen formuliert Rektorin Prof. Dr. Karin Luckey in einem umfassenden „Fünf-Punkte-Zukunftsmodell“. Darin beschreibt sie, wie die HSB die Innovationsfähigkeit Bremens stärken kann:
1. „Offene Hochschule: Bildungschancen und Personalentwicklung für neue Zielgruppen und Fachkräftesicherung:
Mit dem Konzept der „offenen Hochschule“ werden neue Wege eröffnet, um praxisorientierte, international kompetente Fach- und Führungskräfte bezogen auf die Anforderungen der lebenslangen Lernens zu gewinnen und weiterzuentwickeln. Die HSB hat dazu ein Bündel von Maßnahmen bereits umgesetzt: duales Studium, berufsgleitendes Studium, Weiterbildungsangebote, Konzepte der Anerkennung und Anrechnung von Kompetenzen oder Durchlässigkeit zwischen den Bildungssystemen. Mit „HSBflex“ hat die HSB hierfür eine Art Dachmarke entwickelt, die als Treibriemen neue Karrierewege eröffnet. Die HSB verfügt über ein hohes Potential: Mit dem Ausbau weiterer Studienplätze und –formate in diesem Bereich kann sich Bremen als „Hot Spot“ für High Potentials entwickeln.
2. „Zukunftsort Neustadt“: Modell für eine wissensbasierte Stadtentwicklung:
Die Neustadt als vielschichtiger und für die Innenstadtentwicklung zentraler Stadtteil ist bereits heute für junge Menschen attraktiv, die dessen Vielfalt, Kultur und Aufenthaltsqualität schätzen. Mit derzeit mehr als 10.000 Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern stellt die HSB ein großes Potential für die wissensbasierte Stadtentwicklung dar. Weltoffenheit und Vielfalt der gesellschaftlichen Milieus und Lebenslagen charakterisiert die Neustadt als einen Ort der Inspiration und Impulsgebung für ein nach außen kraftvoll zu kommunizierenden neues Verständnis und Modell eines „urbanen, produktiven und lebenswerten Bremen“. Gleichzeitig sind in der Neustadt bedeutende Industrie- und Dienstleistungsstandorte gut erreichbar und als neue Chancen für die Stadtentwicklung anzusehen (Airport-Stadt, GVZ, Konzepte zur Neu-Nutzung von Immobilien und Quartieren). Die Neustadt eignet sich wie kaum ein anderer Bremer Stadtteil als „Labor-Stadtteil“, als „Sozialraum“ für eine transferorientierte Entwicklung von Stadt und Gesellschaft und zur Wirtschaftsförderung. In der Airport-Stadt bietet die Interessengemeinschaft hierzu bereits eine Plattform, ebenso wie die über 80 Initiativen, Projekte im Kultur-, Bildungs-, Gesundheits- und Sozialsektor sowie zur Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung, in die die HSB seit langem als Kooperationspartner und Impulsgeberin involviert ist.
3. „Transprenieurinnen und Transpreneure“ – Kompetenzen für den Wandel und Entwicklung fördern:
Gebraucht werden Fach- und Führungskräfte, die die immer schnelllebigen und immer komplexeren Zukunftsthemen bearbeiten können. Digitale Kompetenzen, Methoden des Innovations- und Veränderungsmanagements und des Umgangs mit neuen Arbeitsformen und vielfältige Teams gewinnen fundamental an Bedeutung. Die HSB kann hierbei eine Vorreiterrolle spielen. Was mit dem Beginn der Ingenieurausbildung in Bremen vor annähernd 125 Jahren gefragte und innovative Fähigkeiten waren, die zu den Ingenieurwissenschaften von heute führten, sind zukünftig „Transprenieure“. Auch wenn das traditionelle Studienangebot der HSB hochaktuell und nachgefragt ist, erweitert sich das Anforderungsspektrum. Bremen braucht kreative Köpfe für neue Geschäftsideen, die Impulse für die Start up-Szene setzen, damit neue Arbeitsplätze entstehen. „Transprenieure“ als neues Modell und Markenzeichen für Bremen wären das Ziel. Mit diesem attraktiven Angebot wird die HSB auch überregional und international neue Zielgruppen und high potentials für Bremen gewinnen. Dazu muss das Studienangebot und die Studienplätze und neue Lehr- und Lernformen an der HSB deutlich ausgebaut werden.
4. „Interkultureller Campus Neustadt“ – Weltoffenheit und Vielfalt als Chance
Die HSB ist bereits eine der internationalsten Hochschulen in Europa. Die Nachfrage nach international und interkulturell kompetenten Fach- und Führungskräften ist für eine international agierende und vernetzte Wirtschaft ebenso relevant wie für die Mitwirkung an einer weltoffenen, toleranten, multikulturellen Gesellschaft. Die HSB ist gekennzeichnet seit über 30 Jahren durch ihren interkulturellen Campus. 60 Prozent der Absolventinnen und Absolventen verfügen über im Studium erworbene Auslandserfahrungn, ein Spitzenwert in Europa. Zwei Drittel der Studiengänge hat ein internationales Profil, die Mehrheit der Masterstudiengänge ist englisch-sprachig, mit über 30 Prozent englischen Lehrangeboten sowie über 380 internationalen Kooperationen und Schwerpunkten in USA, Asien, Europa ist die HSB ein „Hot Spot“, wenn es um die Qualifizierung von global playern. Damit erfüllt die HSB bereits heute eine wichtige Funktion für die Positionierung des Landes Bremen als internationaler und weltoffener Industrie-, Handels- und Dienstleistungsstandort. Eine wachsende Stadt ist auf die Attraktivität für internationale Studierende angewiesen. Die HSB kann durch den deutlichen Ausbau von attraktiven Studienangeboten für diese Zielgruppe in den kommenden Jahren die Leistungsfähigkeit Bremens deutlich steigern.
5. „Living labs und Reallabore“ – Innovation und Transfer im Verbund
Innovation entsteht durch Neugier auf Neues; neue Modelle der Innovationsförderung und –entwicklung machen den Weg frei für neue Arbeitsplätze, die Gewinnung von kreativen Köpfen, die über den sprichwörtlichen Tellerrand schauen. Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft braucht Partner, die die unterschiedlichen Herausforderungen verstehen und die auf Augenhöhe an der Lösung komplexer Probleme arbeiten. Die HSB hat hierzu bereits einige Modelle entwickelt. Diese neuen Formate bauen auf Kooperation und Vernetzung und setzen neue Methoden der Innovationsförderung und Kreativität ein.
Die HSB setzt auf den Transfer über die Köpfe. Inter- und transdisziplinäre Formate der Zusammenarbeit wie „Interspaces“, „Airbus Café“, „Learners‘ Company“, „Biotiger“ sind bereits in der Erprobung. Die HSB sieht im Transfer, der Studium und Lehre ebenso einbezieht wie die angewandte Forschung, ein zentrales Zukunftsthema. Damit nimmt die HSB eine komplementäre Rolle zu einer forschungsorientierten Universität ein. Die HSB hat zum Ziel, Innovation und Transfer zu einem weiteren Markenzeichen auszubauen und so zum „Hot Spot“ für die regionale Entwicklung zu werden.
* Die Studie „Die regionalwirtschaftliche Bedeutung der Hochschule Bremen“, (Autor: Dr. Werner Willms, Fakultät Wirtschaftswissenschaften), ist herunterladbar unter: https://www.hs-bremen.de/internet/einrichtungen/presse/mitteilungen/2013/detail/studie_hsb.pdf.
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