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COP 23: Schifffahrtindustrie fordert eine „Maritime Energiewende“

COP 23: Schifffahrtindustrie fordert eine „Maritime Energiewende“ Posted on 13. November 2017

Die Schifffahrtindustrie muss ihren Teil zur globalen Klimawende beitragen. Ziel von Schiffbauern, Ausrüstern und Reedern muss eine „Maritime Energiewende“ sein, welche die Schifffahrt langfristig CO2-neutral und darüber hinaus emissionsfrei macht. Darin waren sich die Teilnehmer einer vom VDMA initiierten Podiumsdiskussion zur Dekarbo­nisierung der Schifffahrt auf der Weltklimakonferenz (COP 23) in Bonn einig.
Zur Halbzeit der Konferenz stellt sich der Maschinenbau damit auch klar hinter die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens. „Eine Verzögerung der internationalen Klimaschutzbemühungen bedeutet, dass Investitionen in saubere Technologien zu einem späteren Zeitpunkt zu höheren Kosten nachgeholt werden müssen“, sagte Peter Müller-Baum, Geschäftsführer des VDMA Motoren und Systeme. „Das wäre für die Industrie von großem Nachteil“, betonte er. Müller-Baum bekräftigte die vom VDMA mit initiierte Forderung nach einer „Maritimen Energiewende“.

Die maritime Wirtschaft wird die ambitionierten Klimaziele des Abkommens von Paris allerdings nur mit entsprechenden Vorgaben der International Maritime Organisation (IMO) erreichen können, darin waren sich alle Beteiligten einig. „Eine künstliche Verteuerung von CO2 würde sicherlich am schnellsten die entsprechenden Impulse bringen“, sagte Axel Kettmann, der den ABB-Konzern als Vice-President im „International Council on Combustion Engines“ (CIMAC) repräsentiert. Eine Treibhausgas-Bepreisung biete die Chance, dass in emissionsreduzierende Technologien und auch in synthetische, CO2-neutrale Kraftstoffe investiert wird, erläuterte er.

„Um die notwendigen Investitionen zu stemmen, benötigt die Industrie vor allem Planungssicherheit“, ergänzte Dr. Andreas Lingens, Geschäftsführer der MTU-Tochtergesellschaft L‘Orange. „Der Weg in eine CO2-neutrale und emissionsfreie Schifffahrt ist sehr aufwendig. Die technischen Lösungen müssen weiterentwickelt werden – dies geht nicht ohne einen klaren rechtlichen Rahmen“, ergänzte er.

Dass bereits heute mehr möglich ist, als der Gesetzgeber fordert, erläuterte Hermann-Josef Mammes, Abteilungsleiter Forschung und Entwicklung der Meyer-Werft. Sein Unternehmen ist – wie auch viele VDMA-Mitglieder – Vorreiter für saubere Technologien, aber: „Verkaufen können wir nur, was nachgefragt wird.“ Mammes hob als positives Beispiel daher die Kreuzfahrtindustrie hervor, die bei ihren neuen Schiffen zunehmend auf sauberes LNG als Energieträger setzt. „In einer vollständig internationalisierten Branche wie der Schifffahrt ist aber letztlich eine international harmonisierte Gesetzgebung von Nöten“, sagte Mammes.

Der Maschinenbau versteht sich als Schlüsselindustrie in der Klimapolitik, weil seine Unternehmen andere Branchen mit effizienten und emissionsmindernden Technologien ausrüsten. Entsprechend kann der Maschinenbau einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das Ziel des Pariser Abkommens – die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen – zu erreichen. Entscheidend dafür ist aber, dass entsprechende Vorgaben transparent und technologieneutral formuliert werden, damit Unternehmen verlässlich in den Klimaschutz investieren können.

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