E-Handwerk schätzt wirtschaftliche Lage als gut ein
Die Stimmung in den E-Handwerken in Baden-Württemberg befindet sich auf einem Allzeithoch – und setzt sich damit vom Bundesdurchschnitt ab: 77,6 Prozent der Fachbetriebe bewerten ihre gegenwärtige wirtschaftliche Lage mit gut und damit noch besser als im Vorjahr (Herbst 2016: 72,0 %), 20 Prozent schätzen die Konjunktur mit befriedigend (Herbst 2016: 24,0 %) und 2,4 Prozent mit schlecht (Herbst 2016: 4,0 %) ein. Deutschlandweit bezeichnen 70,3 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage als gut.
Volle Auftragsbücher und steigende Umsätze
Volle Auftragsbücher, längerfristige Auslastung und steigende Umsätze bei den Innungsfachbetrieben: 49,2 Prozent der Betriebe verweisen auf einen Auftragsbestand von über zwei Monaten (Herbst 2016: 41,5 %). Bei der Umsatzverteilung gibt es eine Verschiebung festzuhalten: Das E-Handwerk erhält mit 36,3 Prozent aktuell mehr Aufträge von gewerblichen Auftraggebern als im letzten Jahr (Herbst 2016: 33,0 %) und spürt auch seitens der öffentlichen Auftraggeber mit 16,4 Prozent ein größeres Interesse als im letzten Herbst (Herbst 2016: 13,2 %). Während bei privaten Auftraggebern mit einem Umsatzanteil von aktuell 36,3 Prozent (Herbst 2016: 42,3 %) rückläufige Tendenzen zu konstatieren sind. Die stabilen Konjunkturdaten schlagen sich im laufenden Jahr auch in der Umsatzentwicklung nieder. Für den Handwerksbereich notieren 39,3 Prozent der Betriebe steigende Umsätze (Herbst 2016: 39,8 %).
Nachfrage nach Fachkräften weiterhin hoch
Nachdem das statistische Landesamt für das Elektrotechniker-Handwerk bereits in den vergangenen Jahren jeweils eine leichte Steigerung bei den Beschäftigtenzahlen ausgewiesen hatte (2016: +1,0 %), setzte sich dieser Trend auch 2017 in den beiden ersten Quartalen mit 2,1 Prozent und 2,0 Prozent fort. Der Beschäftigungszuwachs kann jedoch die Nachfrage nach Fachkräften nicht kompensieren. So nimmt der Fachkräfteengpass im baden-württembergischen E-Handwerk im Herbst 2017 neue Dimensionen an. 61 Prozent (Herbst 2015: 48,4 %) der Betriebe verweisen aktuell auf offene Stellen. Dies führt sowohl branchenintern als auch branchenübergreifend zu einer Verschärfung der ohnehin ausgeprägten Wettbewerbssituation um Fach- und Nachwuchskräfte.
Betriebe sensibilisieren und Lösungen aufzeigen
„Unsere Unternehmer im E-Handwerk sind konkurrenz- und wettbewerbserprobt und stellen sich dieser außergewöhnlichen Situation. Der Wettbewerb um Fach- und Nachwuchskräfte hat jedoch seine besonderen Regeln, darüber gilt es die Betriebe zu sensibilisieren und Lösungen aufzuzeigen. Dabei helfen insbesondere auch die aktuellen Maßnahmen der Personaloffensive Handwerk 2025 mit Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit- und Wohnungsbau Baden-Württemberg sowie die vielfältigen verbandsinternen Maßnahmen wie beispielsweise die Nachwuchskampagne E-Zubis“, so Thomas Bürkle, Präsident des Fachverbands Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg.
Blick in die Zukunft
Die Prognosen der Betriebe für die kommenden Monate sind optimistisch: 74,6 Prozent der Betriebe gehen von einer gleichbleibenden Geschäftslage auf hohem Niveau aus. 19,0 Prozent erwarten darüber hinaus noch weitere Verbesserungen.
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Der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg ist die Dachorganisation der 37 Elektro- bzw. Informationstechniker-Innungen im Land und vertritt als Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband die Interessen von rund 7.500 Handwerksunternehmen der Elektrotechnik, der Informationstechnik und des Elektromaschinenbaus. Die knapp 60.000 Beschäftigten der Branche erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von mehr als sieben Milliarden Euro. 4.750 junge Menschen werden derzeit in einem der sieben attraktiven Ausbildungsberufe zum Facharbeiter ausgebildet.
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