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Energieversorger mit gemischten Ergebnissen profitieren von der Kernbrennstoffsteuer Rückerstattung im ersten Halbjahr 2017

Energieversorger mit gemischten Ergebnissen profitieren von der Kernbrennstoffsteuer Rückerstattung im ersten Halbjahr 2017 Posted on 12. Oktober 2017

Das erste Halbjahr 2017 setzt den Trend der vergangenen Jahre fort. Die Energieversorger, die einen Halbjahresbericht für 2017 veröffentlichen, profitieren außerordentlich von Urteils des Bundesverfassungsgerichts zu Kernbrennstoffsteuer und deren Erstattung im Juni 2017 in Höhe

  • Von 2,85 Mrd € bei Eon
  • Von 1,7 Mrd. € bei RWE und
  • Von 1,44 Mrd. € bei EnBW

Nicht mehr davon profitieren konnte der schwedische Konzern Vattenfall, da er in Deutschland keine Kraftwerke mehr am Netz hat.

Fast zwei Drittel der Energieversorger mit mehr als 250 Mio. Umsatz zeigen 2015 einen Umsatzrückgang und etwa ein Drittel ein Ergebnisrückgang . Bei den mittleren und den kleinen Stadtwerken weisen mehr als ein Drittel jeweils einen Umsatz und Ergebnisrückgang aus, während die Großen über 250 Mio. € Umsatzeinbußen von 2,2 % und die 8 KU von 2,8 % erlitten. Auch bei den kleinen Stadtwerken mit unter 50 Mio. € Umsatz ist nur ein geringes Wachstum von 0,8 % zu verzeichnen. Die 4 Großen privaten Energieversorger hatten 2015 noch einen Zuwachs von 1,1 %, deren Umsatz ist allerdings 2016 um 0,5 % rückläufig.
Die veröffentlichen Zahlen für das erste Halbjahr 2017 sind durchwachsen: EnBW konnte seinen Umsatz und sein Ergebnis im ersten Halbjahr 2017 leicht verbessern. Der Umsatz konnte um 6,8 % auf insgesamt auf 10,47 Mrd. € erhöht werden, vor allem die Netze trugen mit 14 % Steigerung und einem Umsatzanteil von über einem Drittel erheblich dazu bei. Dies gilt auch beim EBIT, der um 10,9 % auf insgesamt 1.07 Mrd. € erhöht werden kannte. Zum EBIT tragen die Netze inzwischen mit knapp 57 % zum Gesamt-EBIT bei.

RWE hat im ersten Halbjahr 2017 einen leichten Umsatzrückgang von 2,2 %, während der EBIT zugenommen hat. Ähnlich positiv verlief die Entwicklung bei Innogy der RWE-Tochter in der unter anderen die Netz- und Infrastrukturaktivitäten zusammengefasst sind.
Eine negative Entwicklung zeigt sich bei E.On. Der Umsatz ging im 2016 um 11 % auf 38 Mrd. € und der EBIT um 3 % auf 2,5 Mrd. € zurück. Auch im ersten Halbjahr 2017 setzte sich diese Entwicklung, der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3 %, der EBIT sogar um 12 % zurück.

Währendessen wuchs in 2016 bei den Energienetzen der Umsatz um 6 % auf 15,9 Mrd. €, der EBIT war allerdings mit 8 % auf 1,67 Mrd. rückläufig. Besser sieht die Entwicklung im 1. Hj. 2017 im dem der Umsatz um 4 % auf 8,6 Mrd. €, der EBIT legte um 18 % auf 1,02 Mrd. € zulegte.

Bei den drei großen deutschen Energieversorger ist der Netzbetreib inzwischen die wichtigste Ertragssäule geworden.

Schließlich war bei Vattenfall der Umsatz und EBIT mit Energienetzen im Jahre 2016 leicht rückläufig. Hingegen stiegen sie um 10 % 1,1 Mrd. € im ersten Halbjahr 2017 erhöht, das EBIT konnte sogar um 32 % auf 330 Mio. € gesteigert werden.
Die Entwicklung bei Mainova im ersten Halbjahr 2017 zeigt eine leichte negative Entwicklung bei Umsatz und beim Ergebnis vor Ertragsteuern eine Halbierung von 93,7 Mio. € auf 42,7 Mio. €. Eine positive Entwicklung kann MVV verzeichnen mit einem Zuwachs bei Umsatz um 6 % auf 2,165 Mrd. € und beim Ergebnis von 9 % auf 187 Mio. €.

Das Center für kommunale Energiewirtschaft am INeKO, einem Institut an der Universität zu Köln, hat anhand der veröffentlichten Jahresabschlüsse aus 2015/16 von insgesamt 556 Energieversorgungsunternehmen eine aktualisierte Studie veröffentlicht. Dabei wurden neben den Abschlüssen der Unternehmen auch die Sparten Strom und Gas einer Analyse unterzogen. Die Analyse umfasst die wichtigsten 40 Kennzahlen und Daten zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit. Dabei werden innerhalb der Unternehmensgrößen:

  • der vier großen EVU
  • der acht größten Stadtwerke (8KU)
  • der Stadtwerke mit über 250 Mio. Umsatz
  • der Stadtwerke mit 50 bis 250 Mio. Umsatz
  • und der Stadtwerke bis 50 Mio. Umsatz

durchschnittszahlen ermittelt und die Kennzahlen der Unternehmen übergreifend verglichen.

Über INeKO – Benchmarking Center Europe

Das Benchmarking Center Europe ist ein Bereich des INeKO – Institut an der Universität zu Köln, es führt Benchmarkingvergleiche für Unternehmen und staatl. Institutionen durch. Durch die Kooperation mit APQC steht uns die größte Benchmarkingdatenbank der Welt zur Verfügung. Mit weltweit über 12.000 Benchmarkingstudien in nahezu allen Branchen werden Kennzahlenvergleiche für nahezu alle betrieblichen Prozesse durchgeführt.

Für die Energiewirtschaft wurde das Center für kommunale Energiewirtschaft gegründet. Es versteht ich als eine Forschungseinrichtung und Partner der kommunalen Energieversorger. Bisher wurden u.a. Benchmarkingvergleiche der Energieversorger sowie der Netzgesellschaften durchgeführt. Weitere Studien zum Marketing und Produktbundling, zu den Berichtspflichten zur Führung von Energieversorgungsunternehmen wurde bereits durchgeführt.

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