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Neue Arbeitsformen im Fokus der Digitalisierung und Industrie 4.0

Neue Arbeitsformen im Fokus der Digitalisierung und Industrie 4.0 Posted on 27. September 2017

Die Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft tiefgreifend – allem voran unseren Arbeitsalltag. Günter Walter, Geschäftsführender Partner bei Liebich & Partner, erläuterte am vergangenen Montag im Rahmen der von der Wirtschaftsregion Ortenau (WRO) organisierten Veranstaltungsreihe „Informationen aus erster Hand“ welche neuen Arbeitsformen durch Digitalisierung und Industrie 4.0 entstehen.

„Dass wir mit dem heutigen Thema gerade hier zu Gast sind ist kein Zufall“, begrüßt WRO-Geschäftsführer Dominik Fehringer die Gäste am vergangenen Montag in der Volksbank Bühl. „Schon vor Jahren, in einer Zeit, in der viele Unternehmen noch in Wartestellung waren, hatte die Volksbank Bühl Mut zum Ausprobieren und zur Auseinandersetzung mit digitalen Themen.“ Schon seit 2008 ist die Volksbank Bühl auf verschiedenen Social-Media-Kanälen aktiv. Eine interne Plattform, ähnlich wie Facebook, verbindet die Mitarbeiter untereinander und bindet sie in Prozesse ein. Seit etwa einem Jahr nutzt die Immobilienabteilung Virtual-Reality-Brillen und führt digitale Wohnungsbesichtigungen durch. „In Zeiten der Digitalisierung und Industrie 4.0 müssen Unternehmen flexibel und agil sein“ freut sich Gastgeber und Vorstandsvorsitzender der Volksbank Bühl, Claus Preiss, über die Herausforderungen.

„Digitalisierung und Industrie 4.0 erzeugen durch den Einsatz von Maschinen in der Fertigung und Montage deutliche Effizienzsteigerungen“, so Referent Günter Walter. Für die Mitarbeiter bedeute dies weniger körperliche Belastung. „Dadurch entstehen ganz neue Arbeitsformen. Mitarbeiter haben vermehrt überwachende und steuernde Aufgaben.“ Sie erhalten digitale Unterstützung von Maschinen. Digitale Kompetenzen und lebenslanges Lernen seien dadurch dringend notwendig.

Besonders die Mitarbeiter, die der Generation Y angehören, seien die Treiber und Botschafter der Digitalisierung. „Übertragen Sie Verantwortung für Digitalisierungsprojekte an Ihre jungen Mitarbeiter zwischen 25 und 35 Jahren“, appelliert Walter. „Sie werden staunen, welche Motivationsschub das auslöst und wie diese digitalen Experten die erfahreneren Teammitglieder in den Fachabteilungen inspirieren. Die Jungen nehmen die erfahrenen Mitarbeiter mit auf die Reise und profitieren von deren Fachexpertise!“ An dieser Stelle bemängelt Walter die aktuelle Bildungslandschaft: „In unseren Schulen wird derzeit nicht das gelehrt, was die Wirtschaft braucht um zukunftsfähig zu sein.“ Das sei vor allem ein Generationenproblem. Eine weitere Herausforderung seien Mitarbeiter, die zwar fachlich gut sind, jedoch Schwächen im digitalen Bereich haben. Auf diese Mitarbeiter soll besonders geachtet werden. Diese dürfe man nicht fallen lassen, sondern durch Schulungen unterstützen. „Sobald die Mitarbeiter bereit sind, sich weiterzuentwickeln, ist das problemlos möglich“, versichert Walter.

In der von der Digitalisierung angestoßenen Entwicklung sieht Walter großes Potential: Die Mitarbeiter werden körperlich entlastet. Schwere und gesundheitsgefährdende Arbeiten werden von Maschinen und Robotern erledigt. Außerdem profitieren Mitarbeiter von der flexiblen Arbeitsweise und können individuelle Lebensentwürfe verwirklichen. Die Mitarbeiter müssen nicht mehr ausschließlich im Büro befinden um zu arbeiten. Auch das gängige „Nine-to-Five“-Modell ist veraltet. Mitarbeiter werden dadurch immer flexibler arbeiten. Das erfordert ein großes Vertrauen durch Geschäftsführer und Personalverantwortliche. „Flexibilisieren Sie Arbeitszeiten und Vergütungsmodelle und sichern Sie so die nachhaltige Wirkung der digitalen Veränderung im Unternehmen. Digitalisierung befördert die Vereinbarkeit von persönlichen Lebensbedingungen und Beruf.“

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