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Tagung befasst sich mit ökologischem Strukturwandel von Industrieregionen

Tagung befasst sich mit ökologischem Strukturwandel von Industrieregionen Posted on 12. September 2017

Ob brachliegende Industrieflächen oder der Rückgang von Einwohnerzahlen – viele Städte unterziehen sich einem Strukturwandel und den damit einhergehenden Problemen: Doch wie mit dem Leerstand umgehen? Damit befassen sich Professorin Dr. Karina Pallagst und ihr Team an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK). Gemeinsamen mit Forscherkollegen der mexikanischen Universität in Guadalajara untersuchen sie, wie solche Flächen aus ökonomischer und ökologischer Sicht sinnvoll genutzt werden können, etwa mit Meeresfisch- oder Algenzuchtanlagen. Am 19. September beleuchtet eine Tagung auf dem Campus diese Thematik. Dazu kommen Experten aus Deutschland und Mexiko zusammen.

Es ist ein weltweites Phänomen: Prägten einst etwa der Bergbau oder die Stahlindustrie das Gesicht einer Region, dominieren hier heute oftmals Leerstand und Industrieruinen das Bild der Gegend. Auf der Suche nach Arbeit sind große Teile der Bevölkerung weggezogen.

Auch die saarländische Stadt Völklingen erlebt einen solchen Wandel. Hier betreibt das Schweizer Unternehmen FRESH CORPORATION AG eine ökologische Meeresfischfarm komplett unabhängig vom Meer. Damit hilft es zum einen, der Überfischung der Meere vorzubeugen. Zugleich schafft es Arbeitsplätze in der Region. Es sind Beispiele wie dieses, die das Team um Professorin Karina Pallagst und ihre Mitarbeiterin Patricia Hammer genauer untersuchen. Mit ihren mexikanischen Forscherkollegen um Professor José Vargas-Hernández gehen sie der Frage nach, wie sich nachhaltige Wirtschaftszweige sinnvoll in strukturschwachen Gegenden ansiedeln können. „Wir sprechen in diesem Zusammenhang auch von sogenannten Green Innovation Areas. Hierbei spielen etwa die Nahrungsmittel- und Energieproduktion eine wichtige Rolle“, sagt Pallagst, die an der TU Kaiserslautern zu Internationalen Planungssystemen forscht. „Wir möchten herausfinden, wie es gelingen kann, Städte wiederzubeleben und sie attraktiv für Bewohner zu machen. Es geht auch darum, wie solche Ansiedelungen die Lebensqualität der Menschen verbessern können und etwa helfen, neue Arbeitsplätze zu schaffen.“

Neben der Fischzucht befassen sie sich beispielsweise mit der Produktion von Algen. „Gerade im Hinblick auf die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung können Algen in Zukunft eine wichtige Rolle spielen“, sagt Pallagst.

In Mexiko untersucht das Team um Vargas-Hernández zum Beispiel, wie Bewohner gemeinsam mit der Stadt Flächen landwirtschaftlich betreiben, um Obst und Gemüse zu produzieren. „Bei uns hat sich in diesem Zusammenhang der Begriff Urban Farming, auf Deutsch etwa urbane Landwirtschaft, etabliert“, sagt Pallagst. Auch Solarenergie kommt auf diesen Flächen zum Einsatz.

Die Arbeiten finden im Rahmen des Projekts „The Role of Green Innovation Areas in Revitalizing German and Mexican Cities“ (GIAGEM) statt, das auf deutscher Seite vom Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) gefördert wird. Das Programm sieht auch einen Wissenschaftleraustausch zwischen der TU Kaiserslautern und der Partneruniversität vor.

Am 19. September kommen Experten aus Deutschland und Mexiko auf dem Campus der TU Kaiserslautern zusammen, um sich über die Möglichkeiten einer solchen Revitalisierung von Städten und Gemeinden auszutauschen. Auch Peter Zeller, der Geschäftsführer der FRESH, wird dort sein Unternehmen vorstellen. Organisiert wird die Tagung von Professorin Karina Pallagst und Patricia Hammer.

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