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VDMA Ost: Sorgenvoller Start ins neue Ausbildungsjahr

VDMA Ost: Sorgenvoller Start ins neue Ausbildungsjahr Posted on 17. August 2017

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  • 60 Prozent der Maschinenbauer finden nur mit Mühe geeignete Azubis
  • Immer mehr Unternehmen bemängeln die Ausbildungsreife
  • Kaum Flüchtlinge unter den Auszubildenden

In diesen Tagen beginnt das neue Ausbildungsjahr. Mehr als die Hälfte der ausbildenden Maschinen- und Anlagenbauer in Ostdeutschland hatte in diesem Jahr jedoch Schwierigkeiten, die gewerblichen Ausbildungsplätze mit geeigneten Jugendlichen zu besetzen. Fehlende Kompetenzen spielten dabei ebenso eine Rolle wie rückläufige Bewerberzahlen. Das ergab eine Umfrage des VDMA Ost unter den 350 Mitgliedern aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Die Ausbildungsquote im ostdeutschen Maschinenbau beträgt 6 Prozent. Der Anteil der Auszubildenden an der Beschäftigtenzahl liegt damit deutlich über dem Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes. "Die aktuelle Entwicklung bereitet uns große Sorgen. 60 Prozent der Unternehmen hatten Probleme, junge Menschen für ihre gewerblichen Ausbildungsstellen zu finden. Das sind 10 Prozentpunkte mehr als 2016", erläutert Reinhard Pätz, Geschäftsführer des VDMA Ost.

Alarmierende Entwicklung
85 von 100 Unternehmen gaben an, dass die Jugendlichen oftmals nicht ausreichend auf die Anforderungen in der betrieblichen Praxis vorbereitet sind. Im Jahr zuvor sagten das 80 von 100 Betrieben. Es fehle vor allem anwendbares Grundlagenwissen, insbesondere in Mathematik, Physik und Deutsch. Darüber hinaus beklagen zahlreiche Unternehmen ungenügende soziale Kompetenzen und mangelnde Motivation.

97 von 100 Unternehmen begründeten ihre Probleme zudem mit der sinkenden Zahl an Bewerbern. Auch dieser Anteil ist deutlich gestiegen – 2016 erklärten das 80 von 100 Firmen. Den Betrieben zufolge liegt das zum einen am demografischen Wandel. Zum anderen entscheiden sich die begehrten Nachwuchskräfte vermehrt für ein Studium anstatt für eine betriebliche Ausbildung. Darüber hinaus kennen viele Schüler, Lehrer und Eltern die spannenden und vielfältigen Industrieberufe nur unzureichend.

Unternehmen investieren in Jugend
"Die betriebliche Ausbildung ist eine wesentliche Grundlage, um den Fachkräftebedarf sichern und auch weiterhin ganz vorn im globalen Wettbewerb mitmischen zu können. Industrie, Politik und Bildungseinrichtungen sind dabei gleichermaßen gefordert", betont Pätz. Besonders wichtig sei, die Berufsausbildung in der gesellschaftlichen Wahrnehmung aufzuwerten und die Ausbildungsinhalte an Entwicklungen wie die Digitalisierung anzupassen.

Der Branchenverband und seine Unternehmen engagieren sich bereits seit vielen Jahren, um mehr Schüler für eine Zukunft im Maschinen- und Anlagenbau zu begeistern. Ein Großteil der Firmen arbeitet gezielt mit Schulen oder Berufsschulen zusammen, bietet Praktika an und präsentiert sich auf Ausbildungsmessen oder lädt zu Tagen der offenen Tür ein. Eine weitere Säule ist das vielfältige Sponsoring, beispielsweise von Kindergärten oder lokalen Sportvereinen. Immer mehr Unternehmen nutzen Social-Media-Kanäle wie Facebook, um Nachwuchskräfte für eine technische Berufsausbildung zu gewinnen.

Dazu trägt auch der VDMA Ost bei, unter anderem mit seinen regelmäßigen Weiterbildungsveranstaltungen für Lehrer und Berufsberater direkt vor Ort in einem Industriebetrieb. Auszubildende können darüber hinaus in speziellen Workshops lernen, wie sie ihr Berufsfeld und ihr Unternehmen am besten in der Öffentlichkeit darstellen und so Gleichaltrige von einer Karriere im Maschinenbau überzeugen.

Bewerbungen von Flüchtlingen fehlen
Trotz der Fachkräfteproblematik finden sich kaum Flüchtlinge unter den Azubis im ostdeutschen Maschinenbau. Derzeit bilden 16 von 100 Firmen Flüchtlinge aus. Ein maßgeblicher Grund: Es fehlen die Interessenten. Als Hemmnisse bewerteten die Betriebe zudem fehlende Sprachkenntnisse und eine ungewisse Bleibeperspektive.

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