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Aus für OneCoin Geschäfte in Deutschland

Aus für OneCoin Geschäfte in Deutschland Posted on 30. Mai 2017

Die Vertriebsfirma IMS GmbH aus Greven erhielt von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) eine Kontensperre auf Grund von unzulässigen Finanztransfergeschäften. Daraufhin wurde die Werbung und der Vertrieb rund um OneCoin in ganz Deutschland eingestellt. Der Deutsche Finanzmarktschutz e.V. (DFMS) über die Hintergründe der kryptischen Geschäfte.

Ob Krimiromantik oder Kasinodrama. Die Geschichte um OneCoin mischt derzeit den globalen Finanzmarkt auf. Allein in Deutschland gibt es über 60.000 Nutzer. Dabei wurde die Kryptowährung nur im eigenen One Netzwerk gehandelt. Erst im 2.Quartal von 2018 wollte OneCoin an die asiatische Börse gehen und die Kryptowährung am Weltmarkt etablieren. Grund war der große Wachstum des Coinsystem in asiatischen Ländern. Verbraucherschützer warnen vor der digitalen Währung und bemängeln die Transparenz des Unternehmen.

Wie funktiniert OneCoin
Die OneCoin Technologie zeichnet sich, laut Dr. Ruja Ignatova, durch das Know-your-Customer Prinzip aus. Durch ein Blockchain wird jede Bewegung in einem Block gespeichert und bildet eine Kette. Damit wird jeder Geldfluss verifiziert und begünstigt schnellere Transaktionen. Der Kurs der OneCoins wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt.

Dr. Ruja Ignatova
Das Gesicht von OneCoin. Wie eine Ikone zeigte sie sich in der Öffentlichkeit. Die geborene Bulgarin absolvierte in Deutschland die Schule, erreichte ihren Master in Wirtschaftswissenschaften und studierte bis zum Doktortitel der Rechtswissenschaften. Nach dem Studium arbeitete sie bei McKinsey, eine der Top Management- und Beratungsfirmen weltweit. Im Bereich Kryptowährungen war sie eine starke Beraterin für mehrere Unternehmen. 2012 bekam Frau Ignotova die bulgarische Auszeichnung „Geschäftsfrau des Jahres“. 2014 gründete sie OneCoin und feierte rasante Erfolge. Ein Lebenslauf, der sich sehen lassen kann.

Strafanzeige gegen Ignatova und ihrem Vater
2009 übernahm Ruja Ignatova zusammen mit ihrem Vater Plamen Ignotova ein insolventes Gusswerk in Waltenhofen. 2012 verkauften sie es an einen Strohmann, der vier Tage später die „überraschende“ Insolvenz angemeldet hat. Daraufhin folgte eine Strafanzeige der IG Metall gegen Vater und Tochter Ignatov wegen Insolvenzverschleppung und Betrugs. Laut IG Metall sollen 1.000.000 Euro aus dem Unternehmen verschwunden sein. Am 13.04.2016 fiel das Urteil in Augsburg: Ein Jahr und zwei Monate auf Bewährung und eine 18.000 Euro Zahlung für Ruja Ignatova.

Vermittlungsfirma IMS GmbH
Das OneCoin Imperium funktioniert mittels einer Vertriebspyramide. Mittlerweile gibt es weltweit Repräsentanten, die auf Events für die Kryptowährung werben. Anleger, die weitere Anleger warben, wurden Berichten zufolge mit Provisionen motiviert. In Deutschland war es die International Marketing Service GmbH (IMS), die im großen Stil OneCoins verbreitete. Nun laufen Ermittlungen des Landeskriminalamts Düsseldorf in Sachen Betrug und Geldwäsche. Insgesamt sind innerhalb eines Jahres 360 Mio. Euro Schaden entstanden. Davon liegen noch 30 Millionen auf gesperrten Konten.

Um die IMS Geschäftsführerin Manon Hübenthal (ehem. Wißmann) aus Greven ranken sich einige Theorien im Netz. Sie soll in Verbindung mit einem gewissen Frank Ricketts stehen, der ebenfalls in Greven ist. Er solle über 400.000 Mitglieder von dem OPN-Sitetalks Netzwerk, einem Network Marketing Unternehmen, mitgenommen haben. Als Motivation habe es einen kostenlosen OneCoin Account gegeben.
 
Der DFMS warnt vor risikoreichen Kryptowährungen. Gerade jetzt, wo der Bitcoin wieder in den Medien glänzt, sind die Angebote verlockend. In der Niedrigzinsphase suchen Anleger Alternativen. Der Reiz, in verschlüsselte, geheimnisvolle Anlagen zu investieren, bleibt.

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