67 Banken, Vermögensverwalter und Family Offices aus dem In- und Ausland hatten sich für das Mandat der Stiftung interessiert. „Damit ist dies nach meiner Kenntnis der umfangreichste Qualitätstest der Dienstleistungen von Finanzinstituten gegenüber Stiftungen“, konstatiert Fuchsbriefe Chefredakteur Ralf Vielhaber. 55 hatten schließlich ihre Angebote abgegeben. Die Aufgabenstellung, mit der die Thussi-Drexler-Stiftung die Banken des Ausschreibungsverfahrens konfrontierte, war auf wenige Eckpunkte beschränkt und ließ daher einigen Gestaltungsspielraum. Angelegt werden sollten 3 Millionen Euro. Die Stiftung benötigte 50.000 bis 100.000 Euro an Ausschüttungen und beabsichtigte 15% an Liquidität vorzuhalten, um jederzeitige Flexibilität sicherzustellen. Die Stiftungsverantwortlichen baten zudem um eine „Firewall“ zum Werterhalt des Vermögens.
Die Spreu vom Weizen trennte sich bei der Stiftungsexpertise. Etliche Häuser zeigten hier Mängel, besonders bei der Ertragsverwendung. Dazu Jörg Richter, Partner der Prüfinstanz und Geschäftsführer des Instituts Dr. Richter | IQF: „Bei der Planung der Erträge zeigt sich häufig, wer nicht über genügend Stiftungs-Expertise verfügt. Besonders Anbieter aus dem Ausland taten sich schwer: Einige schütteten die Kursgewinne aus, andere verkauften z. B. Fondsanteile, um die Stiftungszwecke zu erfüllen. Doch beide Wege sind Stiftungen grundsätzlich untersagt.“
Zehn Angebote überzeugten die Jury. Sie kamen in die Endauswahl und durften ihre Anlagekonzepte vor den Vertretern der Prüfinstanz, PSP und von Stiftungsvorstand und –kuratorium in einem sog. Beauty Contest präsentieren. Nach Auswertung aller Prüfkriterien – Anlagevorschlag mit 45% Gewicht, Beauty Contest mit 20%, Portfolio mit 15%, Transparenzfragen mit 15% und Serviceangebot mit 5% – ergab sich folgende Reihenfolge:
2017 Stiftungsmanager – GESAMTWERTUNG
1 Baden-Württembergische Bank: 83,90
2 DZ PRIVATBANK S.A.: 82,56
3 Donner & Reuschel AG: 79,41
4 Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA: 79,38
5 ODDO BHF Aktiengesellschaft: 76,81
6 Bank für Kirche und Caritas eG: 74,09
7 Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG: 72,19
8 Bankhaus Lampe KG: 71,22
9 Bank J. Safra Sarasin (Deutschland) AG: 69,01
10 Merck Finck Privatbankiers AG: 68,07
Bei der Betrachtung des Portfolios selbst und wie es – ohne Eingreifen des Managements – die Vorgaben der Stiftung erfüllen kann, kamen in der Analyse von Quanvest die Zusammenstellungen von Sal. Oppenheim, der BW Bank und der DZ Privatbank besonders gut weg. „Die Kreativität einiger Stiftungsmanager zeigt, dass das Ziel, Ausschüttungen zu erzielen, nicht im Konflikt mit einer ordentlichen Rendite und einem vorsichtigen Risikoansatz stehen muss“, meint Christian Libor, Geschäftsführer von Quanvest, dem Auswertungspartner der Prüfinstanz.
Qualitativ haben Stiftungsmanager überzeugt, die den Stiftungsvorstand an die Hand nehmen, um ihn durch den Anlagevorschlag zu führen, dabei alles Wesentliche ansprechen ohne zu überfrachten oder allzu wissenschaftlich daherzukommen. Maik Paukstadt, Partner der Kanzlei PSP, fasst diesen Punkt zusammen: „Der Stiftungsvorstand erwartet ein vollständiges und dabei gut verständliches Angebot. Schließlich muss er auf dieser Basis eine Entscheidung treffen, die die Geschicke der Stiftung wesentlich beeinflusst.“
In der Gesamtschau über alle von der Prüfinstanz seit 2008 jährlich vorgenommenen Stiftungstests führt Sal. Oppenheim vor der BW Bank und der Deutschen Bank die Rangliste an. In diese Ewige Bestenliste der Stiftungsmanager kommen alle Anbieter, die mindestens sechsmal an einem Markttest der Prüfinstanz teilgenommen haben. Derzeit sind dies:
2017 Stiftungsmanager EWIGE BESTENLISTE
1 Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA: 90,80
2 Baden-Württembergische Bank: 87,66
3 Deutsche Bank AG – Private Wealth Management: 83,68
4 Merck Finck Privatbankiers AG: 77,35
5 Donner & Reuschel AG: 74,57
6 Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG: 74,15
7 Berenberg – Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG: 74,08
8 Hamburger Sparkasse AG: 72,80
9 DZ PRIVATBANK S.A.: 71,74
10 Deutsche Oppenheim Family Office AG: 65,87
11 HSBC Trinkaus & Burkhardt AG: 64,23
12 Bank Gutmann AG: 61,58
13 Bethmann Bank AG: 59,75
14 Bankhaus Lampe KG: 59,44
15 Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg-Girozenrale: 58,85
16 Bank J. Safra Sarasin (Deutschland) AG: 58,33
17 Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA: 57,07
Die ausführlichen Testergebnisse sind im FUCHS-Report „Stiftungsvermögen 2017: Den Zielkonflikt (auf)lösen“ erschienen und ab sofort zum Preis von 74,- EUR über verlag-fuchsbriefe.de erhältlich (Fuchs-Abonnenten zahlen nur 49,- EUR). Auf Anfrage überlassen wir Redaktionen kostenfrei den gesamten Report zur redaktionellen Verwendung.
Weiteres Material erhalten Sie auf der Homepage der Prüfinstanz:
Private Banking Prüfinstanz
Verlag Fuchsbriefe & Dr. Richter | IQF
www.prüfinstanz.de
Die Private Banking Prüfinstanz
Die Private Banking Prüfinstanz, bestehend aus dem Verlag FUCHSBRIEFE, und Dr. Richter | IQF, wurde 2004 gegründet. Ihre Mission ist es, Qualität im Finanzdienstleistungssektor transparent zu machen. Sie führt seit ihrer Gründung jährlich umfassende Markttests im Private Banking, Stiftungsmanagement sowie laufend in der Vermögensverwaltung (Performanceprojekt) durch. Die Gründer der PBPI sind Beirat bzw. Mitglied im Center of Asset and Wealth Management an der WHU, Koblenz Vallendar. Die Aktivitäten sind auf der Internetseite www.prüfinstanz.de
gebündelt.
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QUANVEST GmbH
Partner für die Berechnung der Portfolioqualität ist seit 2008 die Quanvest GmbH, Bad Homburg. Sie bewertet und optimiert Anlagevorschläge und die Taktik in der Umsetzung, wie z.B. Wertsicherungen. Dabei steht neben der bestmöglichen Zielrendite das Risiko Management, die Einhaltung der Anlagerichtlinien, Kosten und Liquiditätsvorgaben im Fokus der vergleichenden Bewertung. Auf die spezifischen Anlagerichtlinien einer Stiftung konzipiert Quanvest mass-geschneiderte Benchmarks.
QUANVEST GmbH, Christian Libor, Kisseleffstr. 11 D-61348 Bad Homburg, T +49 6172 9819709-0, christian.libor@quanvest.de, www.quanvest.de
Peters, Schönberger und Partner mbB
Die Kanzlei Peters, Schönberger und Partner mbB, München, gegründet im Jahre 1979, berät mit ihren rund 120 Mitarbeitern interdisziplinär in den Bereichen Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Family Office. Die Kanzlei ist bekannt für ihre umfassende Expertise in der Beratung von Stiftungen. Maik Paukstadt, Steuerberater, CFP und Martin Netter, CFP, sind spezialisiert auf die Strukturierung von großen Vermögen sowie die Auswahl und Bewertung von Vermögensverwaltern auf Basis quantitativer und qualitativer Kriterien. Zu ihren Mandanten zählen zahlreiche namhafte Stiftungen.
Peters, Schönberger und Partner mbB, Schackstr. 2, 80539 München, T +49 89 38172-0, m.paukstadt@psp.eu, www.psp.eu
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