Herr Hartmann, können Sie vorab kurz die Aufgaben der BGHM erläutern?
Hartmann: Als Trägerin der gesetzlichen Unfallversicherung unterstützt die BGHM Unternehmensverantwortliche dabei, ihre Belegschaft vor Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren zu schützen. Und wenn doch etwas passiert, sorgt die BGHM für eine umfangreiche Rehabilitation und eine angemessene Entschädigung.
Wie sieht die Unterstützung der Betriebe genau aus?
Hartmann: Wir betreuen 4,7 Millionen Versicherte aus über 218.000 holz- und metallverarbeitenden Betrieben. Wir beraten sie zu allen Fragen der Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, prüfen beispielweise Maschinen, analysieren Unfälle und leiten gemeinsam mit den Firmen vorbeugende Maßnahmen ab.
Darüber hinaus bieten wir individuelle Beratungsangebote an, die auf die jeweilige Branche und Größe zugeschnitten sind. Dazu gehört auch das Gütesiegel „Sicher mit System“, das die Firma Göttlicher auf Grund ihrer strukturierten Herangehensweise und ihres hohen Engagements im Arbeitsschutz erhalten hat.
Frau Unger, Sie beschäftigten 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Warum haben Sie sich für ein professionelles Arbeitsschutz-Management-System entschieden?
Unger: Ich fände es schlimm, wenn sich ein Beschäftigter bei uns im Betrieb schwer verletzen würde. Dabei geht es mir in erster Linie nicht um die Ausfalltage, sondern um das persönliche Drama für die Betroffenen und ihre Familien.
Daher war und ist es mir wichtig, präventiv und systematisch zu handeln. Die BGHM bietet mit dem Gütesiegel das passende Instrument, um Gefährdungen zu beurteilen und somit Unfälle zu verhindern.
Welche Gefährdungen gibt es in Ihrer Firma?
Unger: Im Kunststoff- und Werkzeugbau kann es beispielweise zu Verbrennungen durch heiße Werkteile oder Schnittwunden durch scharfkantige Metallteile kommen. Zum Warentransport nutzen wir, wie viele andere Firmen auch, Gabelstapler und Krane. Beim Fahren, Beladen oder Aufsteigen kann dabei natürlich immer etwas passieren. Bei uns gab es noch keine Unfälle – auch dank unseres Arbeitsschutzmanagementsystems, auf das wir alle viel Wert legen.
Welche präventiven Maßnahmen setzen Sie um?
Unger: In regelmäßigen Unterweisungen sensibilisieren wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die potenziellen Risiken. Dadurch ist die Akzeptanz der persönlichen Schutzausrüstung sehr hoch. So trägt jeder zum Beispiel Sicherheitsschuhe. In Zukunft möchten wir uns verstärkt den Beinahe-Unfällen widmen. Auch hier binden wir unsere Beschäftigten direkt mit ein und bitten sie, uns auf Missstände oder gefährliche Situationen hinzuweisen.
Hartmann: Es ist gut, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter miteinzubeziehen. Erstens kennen sie die Probleme aus der alltäglichen Praxis. Dieses Wissen sollte nicht ungenutzt bleiben. Zweitens steigt die Motivation und Identifikation mit den Aufgaben sowie der Firma. Eine klassische Win-win-Situation!
Zur Information:
Weitere Informationen zu „Sicher mit System“ gibt es auf der BGHM-Homepage unter www.bghm.de; Webcode 492.
Im Rahmen ihrer gesetzlichen Aufgaben – Prävention, Rehabilitation und Entschädigung – ist die BGHM zentralen Werten verpflichtet: der Sicherheit und Gesundheit ihrer Versicherten sowie der Existenzsicherung ihrer Mitgliedsunternehmen durch Haftungsablösung bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. In diesem Sinne übernimmt die BGHM den Versicherungsschutz von über 4,7 Mio. Beschäftigten in den mehr als 218.000 Betrieben der Branchen Holz und Metall.
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